Auschwitz Memorial App für Smartphone

Max-Fabian Wolff-Jürgens und Jamal Gharez über die Entstehung der Auschwitz-App

Im Jahr der Fußball-Europameisterschaft hat "Jung gegen Rechts" zum ersten Mal eine Polenreise gemacht, mit der wir zeigen wollten, dass sich Lebensfreude und Fußballbegeisterung einerseits und die Auseinandersetzung mit der Geschichte und dem Holocaust andererseits verbinden lassen, indem wir auch Gedenkstätten in Warschau, Krakau, Lodz und Oświęcim, dem damaligen Auschwitz, besucht haben.

 

Die Erlebnisse dieser Reise haben uns so sehr beeindruckt, dass wir zu der Auffassung gekommen sind, dass jeder junge Mensch bis zur zehnten Klasse einmal die Lager in Auschwitz besucht haben muss. Wir denken, dass man, wenn man einmal die Gedenkstätten in Auschwitz besucht hat, ein anderer Mensch ist.


Seit 2012 macht „Jung gegen Rechts“ deshalb mindestens einmal im Jahr in unterschiedlichen Konstellationen eine Reise zu den Gedenkstätten in Polen. Mittelpunkt ist jedes Mal ein Besuch in Oświęcim, bei dem wir das Stammlager Auschwitz und das Außenlager Birkenau besuchen. Das ist uns auch deshalb wichtig, weil wir jetzt noch die Möglichkeit haben, mit den letzten Zeitzeugen zu sprechen. Aber natürlich treffen wir auch junge Menschen aller Nationalitäten, um über gesellschaftliche Themen zu sprechen, und selbstverständlich haben wir dabei gleichzeitig     auch viel Spaß miteinander.


Schwierig finden wir, dass die Informationstafeln in den Gedenkstätten ausschließlich auf Polnisch, Englisch und Hebräisch sind. Wir verstehen den geschichtlichen Hintergrund. Trotzdem würde es vielen, gerade jungen deutschsprachigen Menschen helfen, sich ohne Barrieren mit dem Holocaust auseinanderzusetzen, wenn es auch deutsche Texte gäbe.


Gemeinsam mit unserem Trägerverein APROTO - das steht für Aktionen und Projekte pro Toleranz - hat „Jung gegen Rechts“ deshalb jetzt mit der Umsetzung und Realisierung einer GPS-basierten Smartphone-App begonnen. So sollen demnächst alle Gedenktafeln und sonstigen Texte in den Auschwitz-Lagern in deutscher Sprache über Smartphone verfügbar gemacht werden. In einem zweiten Schritt ergänzt um zusätzliche Materialien, Links und Kommentare.

 

Die Realisierung der Auschwitz-App ist ein umfangreiches Projekt, für das wir Unterstützung und Förderer brauchen. Wir bitten deshalb Politiker, Wirtschaftsunternehmen, gesellschaftliche Organisationen und selbstverständlich auch Privatpersonen um Hilfe und Mitwirkung.