Aktuell von der "Jung gegen Rechts"-Reise nach Polen
Text und Bilder von "Jung gegen Rechts" zum Halbfinale der Fußball-EM in Warschau
Alle Bilder zu den Stationen der Polenreise
Max-Fabian und Jamal besuchen die Gedenkstätten in Oświęcim
Die Brandenburger Gymnasiasten Max-Fabian, 17, und Jamal, 15, die mit ihrer Initiative “Jung gegen Rechts” anlässlich der Fußball-Europameisterschaft nach Polen gereist sind, wollen ein
Signal dafür setzen, dass Fußballbegeisterung einerseits und die Auseinandersetzung und Beschäftigung mit der deutschen Vergangenheit, mit Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus andererseits in
Einklang zu bringen sind.
Am vergangenen Samstag sind die beiden in der Jugendbegegnungsstätte von Oświęcim, dem ehemaligen Auschwitz, eingetroffen und haben dort gemeinsam mit Schülern aus Rheine / Nordrhein Westfalen die
Gedenkstätte des Konzentrationslagers Birkenau besucht. Danach hatten sie Gelegenheit zu einem längeren Gedankenaustausch mit einem der letzten Überlebenden des KZ Auschwitz: Der heute
92-jährige Jozef Paczynski kam 1940 mit dem ersten Transport überhaupt in das Konzentrationslager und verbrachte dort als Häftling Nummer 121 fünf Jahre bis zur Befreiung durch die Alliierten.
Die jungen Leute waren tief beeindruckt von den sehr persönlichen Schilderungen einerseits und der unglaublichen Vitalität und dem Humor des Zeitzeugen. Max-Fabian: „ Herr Paczynski hat auch über die
deutsche Nationalelf gesprochen, in der ja auch zwei Polen mitspielen, und drückt Deutschland die Daumen, nachdem Polen es nicht geschafft hat.“
Vor der Gedenkstätte des ehemaligen Stammlagers trafen sich Max-Fabian und Jamal mit einer Gruppe israelischer Jugendlicher, mit der sie gemeinsam ihre Flaggen als Symbol dafür zeigten, dass die
Nazi-Vergangenheit nicht vergessen werden darf.
Die Brandenburger Gymnasiasten werden ihre Reise nach Krakau und Warschau fortsetzen und hoffen, dort – neben der Besichtigung der Gedenkstätte zur erinnerung an den Aufstand im Ghetto – auch das
Halbfinalspiel der Europameisterschaft am 28. Juni zu sehen. Jamal: „Der Deutsche Fußball Bund hat versprochen, es möglich zu machen.“
Unterstützt und gefördert wird die Polenreise von „Jung gegen Rechts“ aauch vom Zentralrat der Juden in Deutschland, der Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“ der Landesregierung sowie dem
Hamburger Sport-Verein und dem Fußball-Landesverband Brandenburg.